Jacob

Mittlerweile war er selbst ein Paradebeispiel für einen garstigen alten Mann. Seine Liebe und seine Kraft hatten ihm das Leben ausgesaugt. Das Leben war es nicht das ihn ermüden liess. Viel eher, dass was der Mensch daraus machte. Nichts war sich Jacob sicher. Nichts hatte er aus sich gemacht. Lächerlich klein stand er da. Nicht zu ertragen waren die täglichen Nachrichten bei denen es um rein belangloses unwichtiges Zeug ging. Leid und tot überall. Sie hatten nichts gelernt. Sie waren gar nicht im Stande zu lernen. Niemals. Da war sich Jacob sicher. Jacob wunderte sich kurz, dass der Nachrichtensprecher der ihn voll sabbelte überhaupt sein Gesabbel ernst nehmen konnte. Er musste sich doch insgeheim fragen was er da tagtäglich vortrug. Es müsste doch mit der Zeit an Ernsthaftigkeit fehlen. Trotz all dem goss er sich nichts mehr hinter die Binde. Nicht wie damals. Er schaffte damals eine Flasche Whisky. Er kotzte danach, aber darum ging es nicht. Wenn er jetzt ein kleines Glas trinken würde, wäre er bereits nicht mehr er selbst. Und insgeheim mochte er sich selbst. Nur alle anderen waren doof. Arschlöscher. „Die Menschheit stank wie eine Merjungfrauen Muschi nach einem Creampie Gangbang“. Er strich sich nachdenklich durch den Bart. Nachdenklich stand er in seiner 5 qm großen Küche und schaute aus dem kleinen Fenster zum Hof. Nur eine graue bröckelige Wand auf die man sah. Oben schaute ein Streif Himmel heraus. Die Sonne schien und der Moment hatte trotz der ganzen Trostlosigkeit Schönheit im Gepäck. Jacob war so müde. Es war kein Zustand der Tagesformabhängig war. Es war auch nicht die Jahreszeit, auch krank war er nicht. Er hatte nie ein Ziel und hatte es zu nichts gebracht. Nicht weil er nicht konnte, es war weil er nicht wollte. Das begriff er erst jetzt. Er war nicht verbittert wegen seines Misserfolgs. Er wusste noch nicht mal was genau für ihn Erfolg bedeuten könnte. Er entschied sich längst vor seinem Misserfolg dazu, nichts aus sich machen zu wollen. Er hatte immer die Entscheidung. Mit der Zeit, in der er sich selbst mehr und mehr kennenlernte, erkannte er auch wieso er es nicht wollte. Der Erfolg der Menschen war eine Einbildung. Das Universum hatte nichts dafür übrig. Das Universum kannte auch kein Geld. Geld war nichts. Es trennte, Menschen und sperrte sie in ein Käfig. Es machte sie abhängig. Und jetzt sollte er es wollen? Er schüttelte mit dem Kopf und flüsterte vor sich hin. „Nee“. Und was es noch alles verursachte. Schlimm war das.

Jeden Tag hatte er die gleichen Gedanken. Eine nie endende Spirale. Ein Strudel der ihn hinab sog und je tiefer er kam desto stärker war der Sog. Desto mehr erkannte er, dass er richtig lag und alle anderen falsch. Konnte das tatsächlich sein? Oder war er der Dumme? Er packte tagtäglich immer und immer wieder die Tatsachen auf den Tisch, kombinierte, hörte Neues, es macht ihn krank. Deshalb war er müde. Er wollte nie zu denen gehören die sich bei Facebook über den Klimawandel beschweren und Links posten die unsere Tiere schützen. Die die das taten waren noch schlimmer als alles andere. Sie fuhren morgens mit ihrem für sie viel zu großen Auto zur Arbeit. Klein und mickrig verschwanden sie förmlich in Ihrem riesen Haufen Blech, zur Mittagspause aßen sie eine Currywurst an der Bude. Stolz zahlten sie ihre Steuern und fühlten sich gut damit. Ja sie waren nützlich. Samstag Vormittag ging es dann auf zu Ikea, ein paar alte Möbel wurden vorher entsorgt und ein paar neue müssten nun Einzug finden. Jacob hätte es mehr respektiert, hätten diese jämmerlichen Gestalten öffentlich gepostet. „Die Umwelt kann mich mal ins Knie ficken, ich esse die scheiss Schweine, was kümmert es mich wie sie gehalten werden, Abends esse ich noch ein Huhn, auf mein Auto bin ich angewiesen, sollen doch die anderen auf das Autofahren verzichten. Wieso denn ich? Fahrradfahren lässt mich schwach wirken. Ich bin doch wer. Und scheiss drauf ob in Brasilien die Bäume für Neues gerodet werden. Ich bin gut weil ich die Wirtschaft ankurble. Und die ist wichtig. Wichtiger als der scheiss den diese verflixten Ökopussys anpreisen. Überleben schön und gut. Das wird schon wenn ich mit meinen Steuern den Fischfang subventioniere und eine Politik unterstütze die Waffen exportiert damit sich die armen Länder gegenseitig abschlachten. Ich bin nun mal nicht perfekt. Aber bequem.“ Wenn dieser Mensch das öffentlich schreiben würde hätte er es begriffen. Aus welchem Schlag der Mensch war erkannte man zum Holocaust ganz gut. Er hatte ein gemeinschaftlich leeres Hirn das nur im Stande war Informationen zu lernen und nicht sie zu hinterfragen.

Jacob kratzte sich am Kopf als würde ihn etwas beschäftigen. Das tat es zwar, der Kopf juckte aber auch zunehmend. Er vermutete Milben in seinem Heim. Seine Wohnung lag im Osten in Berlin, in der Rigaer Str um genau zu sein. Das Viertel veränderte sich. All die besetzten Häuser wurden nach und nach gestürmt um Geld mit ihnen zu machen. Es war grausig mit anzusehen wie Stumpfsinnig alles wurde. Die Musik war scheisse, die Kunst war scheisse, es gab keinen Modestil der diese Zeit auszeichnete. Diese Zeit hatte insgesamt keinen Stil. Für Jacob war das ein Zeichen das es zu Ende ging. Der Mensch gab sich auf, tauchte immer tiefer in eine digitale unwirkliche Welt. Kann sein, dass sie kurz Trost schaffte. Geistig verkümmerte die Menschheit. Die Jugend war nicht zu ertragen. Er musste sich wieder und wieder fragen ob er zu einem griesgrämigen Alten wurde der alles was damals geschah besser fand weil er das heutige nicht mehr verstand. Konnte doch sein? Jacob schüttelte den Kopf. „Nee“ sagte er wieder leise. „Ist schon nen großer Scheiss der ganze Scheiss.“ Er machte eine kleine Pause und wiederholte leise und nachdenklich. „Der ganze scheiss“.

Ein Fluidum der Trägheit umgab ihm. Er fühlte sich trotzdem gut, fast wie leer. Die Leere war für ihn kein schlechtes Gefühl. Es war ein Gefühl der Weisheit, der Überlegenheit. Niemand konnte ihm was, selbst wenn sie ihn weg sperrten. Sie waren alle samt hohle nutzlose Gestalten.

Jacob zuckte zusammen als es an der Tür klingelte. Sie waren hinter ihm her. Das Gericht, die Polizei vielleicht. Er hatte Schulden, hinterging das Jobcenter mit falschen Informationen. Es war ihm zu vieles egal geworden. Die Mahnungen stapelten sich in Kisten unter seinem Bett. Nicht die Mahnungen und der Inhalt war es was ihn aufregte. Diese endlos vielen Papiere die man per Post erhielt. Es war zum kotzen. Hätte er die Energie dazu, würde er persönlich zu diesen kleinen Inkossounternehmen fahren und Ihnen den Garaus machen. Diese unendliche Dummheit etwas lebenswichtiges Schönes zu zerstören für etwas das es in der Realität gar nicht gab. Jacob war fassungslos. Jeden Tag aufs Neue! Fassungslos.

Ganz leise ging er ein paar Schritte vom Fenster weg. Es war jemand vor seiner Tür. Nochmals klingeln, dann starkes klopfen. Jacob stand wie angewurzelt da. Er traute sich kaum zu atmen. Dabei hatte er seiner Meinung nach nichts falsch gemacht. Es waren ausschliesslich die anderen die alles falsch machten. Er machte nur etwas falsch damit nichts dagegen zu tun. Würde ja auch kein Sinn machen oder. Nach einer kurzen Pause schon wieder lautes klopfen. Jetzt waren Schritte zu hören. Es machte ihn krank. Das Alles. Nun Schritte die sich entfernten. Seine Stimmung war gekippt. Die Angst war Gift für seine Seele. Er war ein guter Mensch, glaubte er. Aber wenn nicht er, wer dann. Er wurde vor kurzem erst Vater. Ein Mädchen. Helena. Und nun wo sich sein Herz langsam auftaute war es zu spät sich zu retten. Nur deshalb hatte er Angst. Er wollte sie weiterhin sehen, er wollte sie streicheln, ihr liebe Dinge ins Ohr flüstern. Helena erinnerte ihn an etwas, sie brachte ihm etwas zurück, einen Glauben an das Leben, an das Schöne und an das Echte. Sie war echt. Alles an ihr war echt. Ihr großen Augen die ihn ernst ansahen. Sie sahen ihn in die Seele. Dieses kleine Wesen war noch mit dem verbunden was wir Gott nannten. GOTT. Der barmherzige, der Mann mit dem weissen Bart. Kirche und Religion war etwas für die Dummen die im Glauben Ihren Trost suchten. Wenn es eine Volkszählung der Dummen geben würde, müsste man nur die ganzen Katholiken zählen lassen und hätte die Zahl die man bräuchte.

In einer Ecke, neben einem kleinen Schrank, hatte Jacob einen Rucksack versteckt. Es wurde über die Jahre zu einem Hobby, er wusste ja das alles ein Ende nehmen würde. Die Frage war nur wann. In diesem Rucksack sammelte er alles was er zum überleben draussen in der Natur brauchte. Ein leichtes Expeditionszelt, ein Wasserfilter der sogar Viren erfolgreich tötet, Kocher, Säge, Messer, ein Tasche mit Medikamenten und Verbandszeug, einen Schlafsack, eine Hängematte, eine Trinkblase, eine Pfanne und einen Topf. Er sammelte über die Jahre viel Zeug, ab und zu verkaufte er etwas und kaufte sich etwas besseres.

Kaufen und Verkaufen. Es brachte sein Blut in Wallungen, es war nicht gut für ihn. Das Geld war schmutzig und abstossend. In dieser Welt, der Welt der Menschen, gab es aber nur noch wenig Reize für ihn. Sex, ganz ohne Frage, auch wenn er, wenn man sich der Frage objektiv stellte, gar nicht so interessant sein konnte. Seinen Pimmel aus dem man normal pisste in eine Muschi stecken und rein spritzen? Ja super. So hörte es sich nicht gut an. Wir wären aber ausgestorben würden wir den Sex so betrachten. Und dann gab es nur noch shoppen. Sex und shoppen. Die Liebe zum Shoppen gewöhnte er sich in seiner Zeit in Frankfurt am Main an. Diese Stadt war schrecklich, es gab nichts anderes dort zu finden. Arbeiten und konsumieren. Zwischen den Einbeinigen und seelisch verkrüppelten in dieser Stadt fühlte er sich unwohl. Jacob schaffte es schliesslich vor 3 Jahren ohne große finanzielle Mittel zurück nach Berlin

Rumliegen

Ich liege herum. Im Park. Das ist es. Die Blätter rascheln leise im Wind. Ein Konzert in meinen Ohren. Ich liege auf dem Rücken, unter mir eine karierte Parkdecke. Über mir ein bewegendes Muster der Blätter. Hier und da trifft mich ein Lichtstrahl. Ich möchte mir gar keine weiteren Gedanken über weitere Realitäten machen. Über weitere Ebenen die mich zur Wahrheit führen. Alle samt sind sie richtig und doch sind viele konträr. Wie kann das sein? Es ist mir egal. Ich verstehe rein gar nichts. Nicht mal was ich erblicke sehe ich. Aber auch das, interessiert es mich auch nur einen Funken? Ich bin mit etwas verbunden das vielsagender ist. Ich weiss nicht was, ich muss es gar nicht wissen, die Verbindung reicht. Ich habe Vertrauen. Das Vertrauen, dass ich bei den Menschen vor langer Zeit verloren hatte. Dieser ganze unwichtige Kram um den sie sich kümmerten weil sie dachten es sei wichtig was sie tun. Die Länder hatten Präsidenten, er wurde gewählt. Ein einziger König, sie mussten etwas Dumm sein alle. Aber so sei es. Es war nicht wichtig. Geld, es existierte in der realen Welt gar nicht. Ob ich es Ihnen mitteilen sollte? Sie würden es gar nicht verstehen. Vielleicht wenn ich es sachlich und gut verständlich erklären würde? Ich fürchte sie sind gefangen in Ihrer kleinen Welt. Ich war gerade im Stande alles zu sehen und es war mir nicht wichtig ob es jemand begriff. Jeder für sich. Meine Welt ist nicht die Eure. Ihr könnt meinetwegen Dumm bleiben.

Autos

Jeden Tag fahre ich mit dem Fahrrad die gleiche Strecke. Von Zuhause zu meinem zweijährigen Sohn Theo. Er soll mich viel zu Gesicht bekommen nahm ich mir vor. Er hätte es verdient einen Vater zu haben der für ihn da ist.

Warum aber immer diese schlechten Gefühle wenn ich durch den Stadtverkehr fahre? Ich schaue hier und da auf die Nummernschilder. Fast alles Frankfurter. Frankfurt ist derart klein. Haben sie nichts vom Klimawandel gehört? Doch, sie schreiben es doch groß bei Facebook. Sie sind gegen den Klimawandel. Daumen hoch dagegen!!

Vor mir eine kleine Dame in einem großen SUV. Hinter mir einer der sichtlich schnell zur Arbeit möchte. Auch SUV. Vielleicht wollen sie in Ihrem Auto einziehen? Für mich wäre es zumindest genug Platz zum Wohnen denke ich mir.

Eilig tritt der Mann mit Wert, der einem wichtigem Termin nachgeht, aufs Gas um mich zu überholen, schneidet mich und biegt ein. Ich nehme es gelassen. Ich frage mich erneut was für einen Mehrwert wohl irgendjemand hat durch seine Arbeit. Die ganzen Berufsbezeichnungen heutzutage hören sich alle super an. Super wichtig. Und der eine weiss nicht was der andere macht. Das ganze System funktioniert zusammen und kommt ins Rollen. Ich versuche mich kurz darauf zu konzentrieren. Was könnte der Mensch hier als Mehrwert verstehen. Das Endprodukt interessiert mich. Ein vernünftig denkender Mensch könnte wohl alle Aufgaben zusammen übernehmen und wäre damit sinnvoller unterwegs.

Dieser Ärger immer wieder. Man sollte die Stadt zu einer Auto Verbotszone machen. Die die von ausserhalb kommen sollten sich auf großen Parkplätzen an der Stadtgrenze treffen und einen Bus nehmen. Und die Frankfurter könnten Fahrrad fahren oder wenn sie fett und müde sind Bus und Bahn. Die Kinder werden es danken wenn sie weiter leben können in einer einigermassen vernünftigen Umgebung. Aber dazu gehört mehr. Das Fleischessen verurteile ich in einem anderen Schreiben an Sie. Und nein, ich mag sie nicht. Sie sind dumm. Wer spricht schon gegen etwas aus und fördert es nebenbei mit dem eigenen Fehlverhalten. Wenn Sie öffentlich zugeben, dass Ihnen das Leben Ihrer Kinder egal ist und sie auf dem Klimawandel scheissen. Dann können wir weiter reden.

Meerjungfrauen Muschi nach einem Creampie Gangbang

Welches Tier ich auch gerne gewesen wäre, Mensch zu sein bereitete mir ein Unbehagen in der Magengegend. Vielleicht war es auch nur der Kaffee. Man schenkte dem Menschen sein Vertrauen, schon wieder überkam mich ein Kotzgefühl. Der Gedanke von dem ich mich heute morgen noch nicht lösen konnte, der mich im Düsteren tappen ließ. Der Druck in meinem Kopf, von dem ich nicht wusste ob es die Gedanken oder der Kaffee war. Oder war es gar ein Tumor? Die Menschen stanken wie eine Meerjungfrauenmuschi nach einem Creampie Gangbang. Ich wurde als ein Teil von Ihnen auf diese wunderbar schöne phantastische Welt geboren. Meine Mutter war es soweit ich das erzählt bekommen hatte. Es konnte mich nicht schlechter treffen dachte ich mir. Mensch sein, menschlich sein, wie verquer verlogen dieser Ausdruck. Er sollte das pure Böse veranschaulichen, oder eher das Dumme. Mongobilli steckte mit dem Teufel unter einer Decke. Zwei Verbündete auf der ewigen Suche nach Selbstdrangsalierung, einem Glauben den er sich selbst aufzwängte um in seinem geschaffenen Elend nicht zu ersticken und einem verstrickten Netz aus Unwichtigkeiten die ihm das Schöne nahm. Krieg, Wirtschaft, Hunger. Der Anführer und selbsternannte Gott des Elends war etwas, dass der Mensch selbst aus dem Nichts entstehen ließ, ein System viel mehr als ein wahrer Wert, das Geld. Streng regierte es die Welt der Menschen, es bestimmte wer hungern soll, welche Wälder gerodet werden sollte, welche Tierarten qualvoll sterben mussten. Ein Fluidum der Trägheit umgab mich, diese Trägheit wurde gespeist von der Trauer der Selbsterkenntnis wer ich war und was ich zu verantworten hatte in dem ich Steuern zahlte, Dinge im Supermarkt kaufte.
Die vier Kinder mit vier unterschiedlichen Frauen die sich in 5 Jahresabständen an mein Lebenswerk heranwagten, gaben mir den langen Atem der nötig war die Tortur auf mich zu nehmen. Sie erinnerten mich immer wieder aufs Neue an etwas längst Vergessenes, an eine Kraft die es geben musste, an Gott wenn man so will. Zu jener Zeit in der Kinder geboren wurden sah ich die Welt erneut mit Kinderaugen. Die Faszination jedes einzelnen Blattes, jedes kleinen Lebewesens, des Lebens an sich. Jede Faser meines Seins löste sich auf in dem großen Ganzen, losgelöst von der Sinnlosigkeit die der Mensch verbreitete. Das Schöne war überall, das Leben war schön. Mein mit Liebe erfülltes Herz vergass jedesmal den angesammelten Hass gegen das Böse, den Menschen, mich selbst. Eines war mir von Anfang an bewusst, ich würde wie jeder andere sterben, was auch immer das heißen mochte. „We are born as origanals and we die as copies“. Die Menschen wussten eben so, dass sie sterben würden, doch es war ihnen nicht bewusst. Beobachtete man sie, erschufen sie ein Konstrukt als ob Sie für ewig leben wollten. Vielleicht war es nur der Wunsch nach ewigem Leben. So wie man Abends schlafen ging, weil man Müde vom Tag war, ging man am Ende in den Tod, vielleicht um wieder frisch im nächsten Leben aufzuwachen. Lebensmüde. Vergessen tat man das Leben davor im Körper eines neugeborenen Babys mit der Zeit. Von seinem Leben davor konnte man auch nicht erzählen. Es fehlte an Worten. Aber war Vergessen nicht eine Aufgabe des Gehirns?
Ich stand weiter vor dem Spiegel. Betrachtete weiter diesen Körper dessen inneres wie ein Ballon mit Haut von dem Außen getrennt war. Meine Haut hielt alles beisammen. Im Alter in dem ich mich befand, hatte der Körper, diese geniale Maschine, langsam seine Macken. Es gab keine Reperatur, man konnte nur versuchen pfleglich damit umzugehen. Essen als Energiequelle, wenn es gut schmeckte umso besser. Essen war ebenso eine Freude wie Überlebenswichtig. Das Trinken von Wasser fühlte sich an als tränke man das Elixier des Lebens. Und so war es auch. Ich öffnete den Wasserhahn und beobachtete wie das Wasser herunter floss. Es platschte auf die Keramik des Waschbeckens, sammelte sich und floss ab, durch Rohre die zu einem großen Tunnel führten. Dort traf sich das Wasser von vielen, manche wuschen sich die Hände, manche das Gesicht, ihren Schwanz oder die Möse. Der Gedanke hatte fast etwas erregendes wenn ich überlegte, dass mein Schwanzwasser sich mit dem Mösensaft der netten Brünetten von gegenüber traf. Wenn ich das Verlangen nach Sex analysierte hatte es nicht so viel Ansprechendes wie in Wirklichkeit. Der Trieb sich Fortzupflanzen war in mir stärker als bei den meisten überlegte ich in meinem kleinen Schwanzkopf.
„Leck den Hodensack einer schwarzen kranken Kuh und trink ihr Sperma.“ sagte ich leise als ich weiterhin das Wasser beobachtete wie es abfloss. „Du gesunde abgewichste Spermafotze einer kleinen Fickoma“. Es konnte mich niemand hören. Ich konnte sagen was ich wollte. Oder? Ich kam mir etwas vor wie Grandpa auf Tourette. „Fick, Fick, Arschwichse“. kam es aus mir heraus. Ich grinste und beobachtete mein Gesicht im Spiegel. Dabei schloss ich den Wasserhahn.

Schwerelos

„Das Deutsche Volk“ stammelte ich und verstellte meine Sprache ein wenig um zu klingen wie Hitler. Ich war nicht weit vom Wahnsinn entfernt. Na und. Es war ja auch zum Wahnsinnig werden, wenn man unter den Wahnsinnigen lebte und sich als einer der Ihren ausgab. Warum ich das bereits 44 Jahre lang tat war mir ein Rätsel. Ein Phänomen das vielleicht mit dem Tod enträtselt werden würde. Was danach geschah vergass ich. Möglicherweise war es eine Wiedergeburt, vielleicht ging die Kraft in allem auf, Energie blieb Energie, sie veränderte ihren Zustand. Das lernte ich in Physik. Verlor man als Mensch die Verbindung zu seiner Lebensquelle, sich selbst, allem, stand man im Geiste alleine da, der Körper war verbunden. Wenn der Geist ebenso verbunden sein konnte, war es die Liebe die blieb. Manches bleibt Definitionssache. Über die Bedeutung der Liebe konnte man sich streiten. Ehrliche Liebe war etwas, dass man über das eigene Wohl stellte. Die Liebe zu einer Frau war nicht ehrliche Liebe wenn man sie besitzen wollte, ehrliche Liebe war, falls sich die Konsequenz aus dem Getrenntsein ergab, das es ihr besser ging, man weinend das Weite suchte um sie glücklich zu wissen.
Ich lief langsam bedächtig auf den Sessel zu, der in der Mitte des Raumes stand. Mein Wohnzimmer war von der Morgensonne hell erleuchtet. Hektische Bewegungen, schlechte Gedanken, Arbeit, schienen mir von hier an unangebracht. Sachte ließ ich mich in den Sessel mittem im Raum fallen. Ich hielt meine Augen nur einen Spalt offen, das Licht blendete. Die Schatten der Vorhänge bewegten sich nach Sinus und Cosinus rhytmisch vom Luftzug sanft hin und her. Wie in einem Wattebausch verpackte mich das Licht in einem Cocoon. Schwerelos in Zeit und Raum schwebte ich dahin. Zeit und Raum verschmolzen sodass man sie nicht mehr voneinander unterscheiden konnte, die Zeit sowie der Raum standen still. Kleine Partikel lagen von der Luft getragen regungslos vom grellen Licht beleuchtet als gäbe es keine Schwerkraft. Schwerelos wie auch ich. Meine Gedanken, hatte ich seit dem ich im Bad war und hier auf dem Sessel platz nahm, neu erfunden. Die Vögel vor dem Fenster gaben unaufhörlich ihr bestes, ungetrübt vom menschlichen tun, als gäbe es uns nicht, sie schenkten uns die Beachtung die wir verdienten, keine. Jeden morgen begrüßten sie den Tag aufs neue als wäre es ihr letzter. Jeden Morgen erfreuten sie sich aufs neue zu erwachen, zu leben. Sie schrien es lauthals heraus. Hier fasste ich vertrauen, nicht in dem Tun des Menschen, dass mich mit Gleichgültigkeit zu einem Roboter ihresgleichen formte. Wunderbar. So still wie die Zeit zu stehen schien, so tickte die Uhr unaufhörlich weiter um dagegen anzukämpfen. Das Tier verstand etwas vom Leben. Der Mensch musste es schmerzhaft lernen.

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